The King - Der schwarze Koenig by Mark Menozzi

The King - Der schwarze Koenig by Mark Menozzi

Autor:Mark Menozzi [Menozzi, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3404207467
Google: 7utKSRejVwsC
Barnesnoble:
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2011-09-15T22:00:00+00:00


KAPITEL 23

Gulneras

* * *

Er tauchte vor dem Grabhügel auf, genau an der Stelle, wo sein Vater nach der Schlacht am Asack-Pass vor fünfzig Jahren seine letzte Ruhe gefunden hatte.

Der Himmel wölbte sich tiefblau über dem sonnendurchfluteten Land, doch in Gulneras’ Herzen herrschten Kälte und Dunkelheit. Die Vorstellung, dass Audatia und die beiden jungen Warantu in der Gewalt der Goblins waren, zerriss ihn fast. Er versuchte, sich einen Moment auf sich zu besinnen. Wie immer, wenn er hierherkam, betete er.

Schön, wieder hier zu sein, Vater. Wie du siehst, ist meine Reise noch nicht zu Ende.

Der stumme Dialog mit seinem Vater verlieh ihm neue Kraft. Während er weiterging, sprach er mit sich selbst, eine gute Methode, um seine Gedanken zu ordnen.

»Ich muss so schnell wie möglich zu Kestel. Wenn ich sie vor den Goblins in Sicherheit gebracht habe, kann ich mich wieder um meine Gefährten kümmern.«

Es würde nicht leicht sein, sie zu finden. Die Täler, in denen die Schwarzköpfe hausten, boten gute Verstecke, besonders in den Bergwerken, in denen ihre Sklaven schufteten. Wie sollte er herausfinden, wo sie sie hingebracht hatten?

»Wenn ich nur Gedanken lesen könnte«, murmelte er.

Kenna.

Er ist der Einzige, der diese Gabe hat.

Kenna war der beste Gedankenleser, den es je gegeben hatte, abgesehen vielleicht von Derbrand, dem legendären Herrscher über Valdar.

Kenna. Der Gedanke ließ ihn nicht los.

»Ist das möglich?«, flüsterte er.

Gulneras wandte sich um, blickte zum Reisesiegel und konzentrierte sich. Er schwang sich auf die Zauberformel ein und analysierte sie: Die Formel war drei Mal eingesetzt worden, doch nur zweimal von ihm, einmal als er mit Manatasi und Sirasa gereist war und eben jetzt.

Also hatte Audatia recht. Er ist von Kemyss hierhergekommen und dann nach Durcaur weitergezogen.

Aber warum?

Er stürmte den Hügel hinab.

Der Asack-Pass. Die Bezeichnung »Pass« war irreführend. Die Catena Divisoria war viel zu breit, um sie auf einmal überqueren zu können. Mehr als hundert Meilen reihten sich Pässe, tief eingeschnittene Täler, steile Schluchten und nicht enden wollende Hochebenen aneinander. Der Asack-Pass war der meistbenutzte der drei Übergänge, und zudem der bequemste, weil er sich genau in der Mitte der Bergkette befand. Wer diesen Übergang kontrollierte, war Herr über den Handel zwischen West und Ost. Es lag auf der Hand, dass an dieser Handelsstraße blühende Städte entstanden waren. Im Westen die Zwergenbastion Mistamar, im Norden die Goblinfestung Durcaur und im Osten Kemyss.

Die wahren Herrscher über den Pass jedoch waren die Drakonier. Von ihnen stammte auch der Name Asack, der an einen legendären Krieger dieses Volkes erinnerte, der vor langer Zeit den Heldentod gestorben war.

In den letzten fünfzig Jahren hatte Gulneras den Pass mindestens zehnmal überquert, und zwar in beide Richtungen. Heute hatte er es besonders eilig, er rannte beinahe. Einem weitverbreiteten Gerücht zufolge hatten Zwerge und Goblins die Gabe, nahezu nie müde zu werden, aber in Wirklichkeit waren es die Elfen, die keine Erschöpfung kannten. Wenn er wollte, konnte Gulneras eine Strecke von fünfzehn Meilen am Tag schaffen, ohne sich auch nur einmal auszuruhen. Schlaf brauchten die Elfen kaum.

Auf seinem Weg nach Osten fiel ihm auf, dass ihm viele Drakonier entgegenkamen.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.